Rhythmus einer Kata erlernen und verbessern (Teil 2)
|Teil 2 des Artikelserie „Kata-Rhythmus“ beschreibt teils ausgefallene aber wirkungsvolle Möglichkeiten, wie der Rhythmus einer Kata erlernt und vertieft werden kann.
Rhythmus bezeichnet die zeitliche Abfolge von Ausführung und Pause. Er kann in der Kata durch zwei Komponenten beeinflusst werden: Zum einen durch die Pausen zwischen den einzelnen Bewegungen bzw. Techniken, zum anderen durch die Geschwindigkeit mit der die Bewegungen bzw. Techniken ausgeführt werden. Die Geschwindigkeit mit der eine Bewegung ausgeführt wird entscheidet, wie lange diese dauert.
Nachfolgend findest du vier weitere Möglichkeiten, wie mit den Komponenten des Kata-Rhythmus gespielt werden kann, um das jeweilige Trainingsziel zu unterstützen. Sie erweitern die aus Teil 1 bekannten Übungsformen.
Kata in Abschnitten
Die Kata wird in einzelne Abschnitte zerlegt. Je Kommando wird der jeweils nächste Abschnitt der Kata im Ganzen durchlaufen. Der Kata-Rhythmus kann dabei innerhalb der Abschnitte von jedem Trainierenden selbstständig umgesetzt werden. Dank der kleineren Einheiten (anstelle der ganzen Kata), kann der neu gelernte Rhythmus stückweise verinnerlicht werden.
Kata synchron
Es gilt in dieser Übungsform die Kata in der Gruppe ohne Kommando synchron auszuführen. Diese Übungsform kann nach einem Durchlauf der Kata enden oder weitere Zyklen können unmittelbar im Anschluss folgen. Damit die synchrone Ausführung möglichst gut klappt, ist in der Gruppe eine gemeinsame Vorstellung des Kata-Rhythmus und eine hohe Aufmerksamkeit erforderlich.
Diese Variante ähnelt der, aus dem Wettkampf bekannten Kata-Team Disziplin. Möglich ist es aber auch diese Übungsform mit einer größeren Gruppe zu praktizieren. Einzelnen Trainierenden, denen der Rhythmus der Kata noch nicht geläufig ist, kann der Ablauf der Kata mit dieser Übungsform von der Gruppe nahe gebracht werden.
Rhythmus nach Kommando
Der Trainer signalisiert durch die Art seines Kommandos, ob die nächste Bewegung schnell oder langsam auszuführen ist. Seine Kommandos können dabei der Ausführungsgeschwindigkeit der jeweiligen Bewegung der Kata entsprechen oder davon abweichen. Der Trainierende reagiert also zum einen abhängig von jedem einzelnen Kommando mit der zugeordneten Ausführungsgeschwindigkeit. Zum anderen muss er sich dabei von Automatismen bezüglich der Ausführungsgeschwindigkeit lösen und wird so für den Rhythmus der Kata sensibilisiert.
Soundkarate
Mit dem Begriff Rhythmus assoziieren die meisten Menschen Musik. Daher ist es eigentlich nahe liegend auch Musik einzusetzen, um den Kata-Rhythmus zu unterstützen. Im Soundkarate kann man diesen Aspekt, Karate-Techniken und Musik zu verbinden, finden.
Das Titelbild dieses Beitrags visualisiert den Rhythmus der ersten Bewegungen einer Shotokan Kata (ohne Kata Yoi). Welche Kata könnte dies sein? Schreibe es unten in deinen Kommentar.
Tolle Tipps – nur das mit dem Soundkarate ist absolut nicht mein Ding. Das erinnert mich immer an den Song „everybody is kungfu fighting – ditdididitdididitdidi“ – im Ernst, tanzen, also sich zur Musik bewegen finde ich toll, aber mit Kata, das geht gar nicht .
Soundkarate kann man machen, muss man aber nicht. :) Ist halt eine von vielen Möglichkeiten.