Kombiniertes Reaktions- und Pratzentraining im Karate
|Pratzentraining wird in dieser freikampfähnlichen Partnerübung mit karatespezifischem Reaktionstraining kombiniert. Sie bietet beiden Partnern reichlich Bewegungsmöglichkeit.
Für das Pratzentraining werden Handpratzen benötigt. Ein bis zwei pro Paar reichen aus, wobei jeweils ein Partner diese anlegt. Weiterhin sollte genügend Raum zu den benachbarten Paaren zu Verfügung stehen.
Die Basis für diese Reaktionsübung bildet die freie Bewegung. Jedes Paar bewegt sich, wie beim Jiyu-Kumite, frei mit dem Partner im Raum. Dabei fällt dem pratzentragenden Partner die agierende Rolle zu. Er bewegt sich nach Belieben und kann beispielsweise die Distanz zum reagierenden Partner vergrößern, verringern oder die Ausrichtung zum diesem verändern. Der reagierende Partner ist ständig wachsam und passt seine Position den Veränderungen des agierenden Partners an.
Nun kommen die Pratzen ins Spiel. Für das Pratzentraining wird den folgenden Positionen jeweils eine Karatetechnik zugewiesen:
- Der Partner hält die Pratze mit der vorderen Hand in Jodan Höhe gerade nach vorne zeigend. Dies ist das Signal für Kizami-Zuki Jodan.
- Der Partner hält die Pratze mit der hinteren Hand in Chudan Höhe gerade nach vorne zeigend, als Signal für Gyaku-Zuki Chudan.
- Der Partner hält die Pratze mit der vorderen oder hinteren Hand 90 Grad zur Seite zeigend, entweder in Jodan oder Chudan Höhe. Dabei benutzt er die rechte Hand um den Angriff gegen seine linke Körperseite vorzugeben und umgekehrt. Dies ist das Signal für Mawashi-Geri Jodan bzw. Chudan.
Sofern pro Paar nur eine Handpratze zu Verfügung steht, kann die beschriebene Haltung der Pratze auch variiert werden. Die Positionierung bleibt davon unberührt.
Der reagierende Partner soll möglichst schnell auf die positionierte Pratze reagieren und die zugeordnete Technik ausführen. Dafür ist ein klares Signal erforderlich. Daher hält der agierende Partner während er sich bewegt die Pratzen so, dass deren Trefferfläche zu seinem eigenen Körper zeigen. Wenn er die Pratze dann schnell dreht und in einer der genannten Positionen bringt, gibt er dem reagierenden Partner ein klares Signal. Er selbst verweilt ab dem Zeigen der Pratze auf der Stelle und lässt den Partner die zugeordnete Technik ausführen. Dann dreht er die Pratze wieder zu seinem Körper und bewegt sich weiter, bis er sich entscheidet das nächste Signal zu geben.