Manji-Uke erlernen und verbessern
Manji-Uke lässt sich als Mischung von Gedan-Barai und Uchi-Uke (Jodan) beschreiben. Es werden beide Arme gleichzeitig, aber nicht gleichartig (z.B. spiegelbildlich) bewegt. Dies erklärt die Herausforderung, vor der Karatekas beim Erlernen von Manji-Uke stehen. Insbesondere, da die erleichternde Konstante, das Zurückziehen einer Faust an die Hüfte (Hikite), bei Manji-Uke keine Anwendung findet.
Die im Folgenden vorgestellte, kurze methodische Reihe führt die Trainierenden in kleinen Schritten an die neue koordinative Herausforderung heran. Für alle anderen Karateka, denen Manji-Uke bereits vertraut ist, bietet die Reihe die Möglichkeit den Bewegungsablauf samt Endposition zu überprüfen und ggf. zu verbessern.
Übung 1: Gleichzeitige gleiche Bewegungen

Als Ausgangsposition dient in natürlicher Haltung (Shizentai) Yama-Uke: Die Arme werden etwa waagerecht zur Seite gestreckt und die Unterarme ca. 90 Grad angewinkelt, so dass die geschlossenen Fäuste nach oben und die Innenseite der Arme nach innen zeigen. Nun werden die Unterarme vor dem Körper deutlich gekreuzt und weiter nach unten mit Gedan-Barai wieder seitlich rechts und links vom Körper in die Endposition geführt. Weiter geht es, indem die Unterarme wieder vor dem Körper gekreuzt und weiter nach oben mit Uchi-Uke Jodan zurück in die Ausgangsposition geführt werden.

Zunächst wird der Wechsel zwischen diesen beiden Positionen wie beschrieben geübt. Die Unterarme werden immer möglichst früh vor dem Körper gekreuzt. Dies bedingt, dass sich die Aufwärts- und Abwärtsbewegung leicht unterscheiden. Während sich die Unterarme beim Gedan-Barai etwa auf Höhe der Ohren kreuzen, findet die Kreuzung beim Uchi-Uke ca. auf Höhe des Bauchnabels statt, wonach die Arme in dieser Position weiter nach oben geführt und spät geöffnet werden.
Übung 2: Zeitversetzte Bewegung

Nun führt abwechselnd nacheinander der rechte und linke Arm die zuvor geübte Bewegung aus. Auf diese Weise werden die Arme voneinander entkoppelt. Mit jeder zweiten Bewegung wird die Manji-Uke Position erreicht – dazwischen abwechselnd Gedan-Barai und Uchi-Uke.
Übung 3: Gleichzeitig unterschiedliche Bewegungen
Aus Manji-Uke wird mit der letzten Übung dieser methodischen Reihe direkt in Manji-Uke gewechselt, d.h. beide Arme wechseln gleichzeitig von Gedan-Barai in Uchi-Uke bzw. umgekehrt.
Abschlussbemerkungen
- Nachdem Manji-Uke so erlernt wurde, kann weiterführend auch der Unterkörper, üblicherweise der Stand Kokutsu-Dachi, dazu kombiniert werden. Bei der methodischen Reihe wurde bewusst auf eine Bewegung der Beine verzichtet.
- Für die korrekte Form ist es wichtig, dass die Arme stets deutlich über die eigene Körpermitte geführt werden, die Ellenbogen sich also jeweils auf die Körpermittelachse bewegen, um den Körper dann mit dem Weiterführen der Bewegung zu öffnen. Insbesondere bei langsamer Ausführung berühren sich Ellenbogen und Ellenbeuge.
- Oft ist es sehr hilfreich, für das Kreuzen der Arme vor dem Körper eine Zwischenzeit zu verwenden.
Fotos: Regina Schröter
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About The Author

Mario Schröter, selbst erfahrener Karatetrainer in verschiedenen Vereinen, beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv damit, unterschiedlichen Zielgruppen ansprechende und vielseitige Übungsformen anzubieten. Auf dieser Seite teilt er eine Auswahl seiner Konzepte zur kreativen und zielführenden Trainingsgestaltung.
Besser Manji-Uke am Partner üben… und bitte jetzt nicht eine Abwehr gegen einen Mae-Geri und Jodan-Zuki. Reales Bunkai am Partner, z. B. Arm greifen und nach unten ziehen, mit dem anderen Arm um den Kopf greifen umd am Kinn ziehen. Etwas in dieser Richtung.
Guter Tipp Markus. Bunkai kann natürlich auch zum Erlernen oder Vertiefen von Manji-Uke verwendet werden.