Taikyoku Shodan mit Beintechniken

Auf den ersten Blick scheinen Katas für das Training von Beintechniken ungeeignet. Aber auf den zweiten Blick lässt sich z.B. die Kata Taikyoku Shodan mit Beintechniken wunderbar kombinieren.

Vergleicht man in den Heian Katas die Anzahl der Arm- und Beintechniken, so wird schnell klar, dass die Armtechniken dominieren. Während es die fünf Heian Katas auf insgesamt ca. 190 Armtechniken bringen, stehen ihnen nur ca. 13 Beintechniken gegenüber. (Die genaue Zahl hängt von der zugrunde gelegten Ausführung und Zählweise ab.) Natürlich gibt es im Shotokan Karate Katas mit markante Sequenzen, in denen eine Beintechnik enthalten ist. Gangaku mit Yoko-Geri ist hierfür ein Beispiel. Aber der Überhang der Armtechniken trifft auch hier zu.

In der nachfolgend beschriebenen Variante von Taikyoku Shodan mit Beintechniken werden die Armtechniken durch die genannten Beintechniken ersetzt. Das Embusen der Kata bleibt unverändert bestehen. Die Arme nehmen die Kamae-Haltung ein, die bis zum Ende der Kata erhalten bleibt. Den Rahmen für die Kata bildet die nicht explizit aufgeführte Ausgangs- und Endstellung Shizentai.

Taikyoku Shodan mit Beintechniken: Variante „Basis“

Diese Variante nimmt Rücksicht auf das eingeschränkte Repertoire an Techniken der Unterstufe. Die zugrunde liegende Basis bilden die Beintechniken des Prüfungsprogramms zum 8. Kyu: Mae-Geri und Yoko-Geri. Obwohl Ushiro-Geri erst deutlich später zum Repertoire eines Karateka gehört, bietet es sich an, diesen auch für die Unterstufe hier zu integrieren. Nicht zuletzt, weil die Winkel der Kata die Drehung bei Ushiro-Geri deutlich vereinfachen. Selbstverständlich kann diese Variante auch in der Oberstufe trainiert werden. Taikyoku Shodan mit Beintechniken lässt sich in dieser Variante wie folgt knapp beschreiben:

  • Oi-Zuki wird immer durch Mae-Geri ersetzt.
  • Gedan-Barai wird durch Yoko-Geri bzw. Ushiro-Geri ersetzt.
  • Nach allen Beintechniken vorne im Zenkutsu-Dachi absetzen.

Damit ergibt sich folgende Techniksequenz:

  1. Yoko-Geri,
  2. Mae-Geri,
  3. Ushiro-Geri,
  4. Mae-Geri,
  5. Yoko-Geri,
  6. Mae-Geri,
  7. Mae-Geri,
  8. Mae-Geri „Kiai!“;
  9. Ushiro-Geri,
  10. Mae-Geri,
  11. Ushiro-Geri,
  12. Mae-Geri,
  13. Yoko-Geri,
  14. Mae-Geri,
  15. Mae-Geri,
  16. Mae-Geri „Kiai!“;
  17. Ushiro-Geri,
  18. Mae-Geri,
  19. Ushiro-Geri,
  20. Mae-Geri.

Anmerkung: Die Bezeichnung „Armtechnik“ bezieht sich auf Techniken wie z. B. Tsuki oder Empi, bei deren Ausführung offensichtlich der Arm bewegt wird. Gleiches gilt analog für „Beintechniken“ wie z.B. Mae-Geri oder Hiza-Geri. Die getroffene Einteilung dient dabei ausschließlich der Kategorisierung.

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