Ushiro-Geri: Die Drehung variieren
|Die vorgestellten Ushiro-Geri Variationen spielen mit dem Element der Drehung. So lässt sich aus der Ausgangsstellung Zenkutsu-Dachi auch der Schwierigkeitsgrad maßgeblich beeinflussen.
Altbekannt und altbewährt
Ushiro-Geri aus Zenkutsu-Dachi in Blickrichtung treten: Das Ziel befindet sich gerade vor dem Trainierenden. Dazu dreht der Körper um 180 Grad über den Rücken und stößt das ursprünglich hintere Bein geradlinig ins Ziel. Mit dem Absetzen des Beins dreht der Körper in die gleiche Richtung um nochmals 180 Grad weiter, wodurch er sich um eine Schrittlänge nach vorne bewegt. Die Auslage wechselt damit. Dies ist die mit Abstand am häufigsten trainierte Art Ushiro-Geri zu treten.
Ohne Drehung

Ushiro-Yoko-Geri (je nach Terminologie).
Deutlich leichter ist diese Variation Ushiro-Geri auszuführen: Wie gerade eben dient Zenkutsu-Dachi wieder als Ausgangsstellung. Im Unterschied dazu wird nun allerdings die Drehung weggelassen und mit dem vorderen Bein getreten. Das vordere Bein wird geradlinig nach hinten ins Ziel gestoßen. Das Ziel befindet sich also hinter dem Trainierenden. Der Körper bleibt beim Tritt weitestgehend nach vorne ausgerichtet. Das tretende Bein setzt hinter dem Körper ab. Damit verändert sich die Position im Raum um eine Schrittlänge nach hinten und die Auslage wechselt. Es findet keine Drehung statt.
Mit einleitender Drehung
Das Szenario für die folgende Ausführung von Ushiro-Geri bildet ein geradlinig vor dem Trainierenden positioniertes Ziel. Dieses befindet sich allerdings etwas (ca. ein Meter) zu weit entfernt, um mit dem altbewährten Ushiro-Geri erreicht werden zu können. Die Distanz wird durch einen zusätzlichen Schritt überbrückt. Dieser leitet den Ushiro-Geri bereits ein. Es wird nach dem Schritt also keine neutrale Position erreicht. Aus Zenkutsu-Dachi wird dazu das hintere Bein nach vorne gesetzt, wobei der Fuß schon um ca. 45 Grad gedreht wird. Mit zunehmender Belastung des nun vorderen Beins dreht dieses weiter, bis die Zehen der Bewegungsrichtung entgegen zeigen. Dies bedingt die Drehung des Körpers über den Rücken. Das jetzt hintere Bein tritt Ushiro-Geri und wird, um 180 Grad in die gleiche Richtung weiterdrehend, vor dem Körper abgesetzt. Damit wurden zwei Schrittlängen Distanz nach vorne zurückgelegt. Die Auslage entspricht der Ausgangsposition.
Wichtig ist bei dieser Ausführung die Bewegung ohne Stopp auszuführen. Schritt, Drehung und Tritt sollen fließend ineinander übergehen und eine Einheit bilden.
es gibt aber noch eine variante der drehung…
stand: zenkutsu-dachi
ziel: in blickrichtung
1. bewegung: drehen der füße auf der stelle
ausfühurng: man steht schon fast in der richtigen richtung und tritt dann nach quasi „nur“ nach hinten… etwas drehen muss man sich noch (ca. 10-20 °)
abschluß: bein zurückziehen, rotation des gesamten körpers (180°) und dann erst absetzen, damit könnte man im ernstfall auch wieder nach hinten absetzen
Ja Anke, der von Dir beschriebene Ablauf von Ushiro-Geri wird vielen Karateka bekannt vorkommen. Für mich gehört er zur Ausführung „Altbekannt und altbewährt“ und beschreibt eine Möglichkeit, wie die Drehung umgesetzt wird.
Wenn zu diesem Thema Interesse besteht, könnte ich demnächst in einem Artikel auf die unterschiedlichen Möglichkeiten (eine hast Du ja beschrieben) mit ihren Vor- und Nachteilen eingehen. Vermutlich wäre es dann auch hilfreich spezifische Übungen dazu vorzustellen.